Gigantische 3,5 Milliarden Mal haben Nutzer bei Google etwas in den Suchschlitz getippt. Darunter auch tausende von Unfallgeschädigten, die ihren Schaden schnellstmöglich regulieren möchten. Sicher, ein Großteil der Unfallopfer lassen sich von der gegnerischen Versicherung “überreden”, ihnen das Schadensmanagement zu überlassen. Andere wiederum laufen zur Werkstatt ihres Vertrauens. Viele Unfallgeschädigte kennen ihre Rechte nicht und beauftragen keinen unabhängigen Kfz Sachverständigen. Deine Aufgabe muss es sein, hier Aufklärungsarbeit zu leisten!
Veröffentlicht am: 06.10.2020 | Lesedauer: ca. 5 Minuten
Autor: Maik PramorIch möchte Kfz Gutachtern helfen, mehr Anfragen von Kunden zu erhalten. Regelmäßig Tipp & Tricks und das erste Online-Training speziell für Kfz Sachverständige.
Suchbegriffe Deiner Kunden
570 Mal im Monat wird danach gesucht
Die Rede ist von dem Suchbegriff bzw. Keyword “Unfall was tun”. Allein diese Suchanfrage zeigt, dass die Geschädigten nach einem Unfall im Internet nach Hilfe suchen. Natürlich tummeln sich unter den Suchergebnissen diverse Versicherungsunternehmen. Von Ergo, Allianz bis HUK präsentieren sich die freundlichen Versicherer als Lösungsbringer.
Deine Aufgabe als unabhängiger Kfz Gutachter muss es doch sein, für all diese Suchanfragen Antworten parat zu haben.
Tipp: Verfasse diese Lösungen in einfach zu lesende Texte. Achte vor allem darauf, dass Du die Sprache des Geschädigten sprichst. Klar, Du weißt was eine fiktive Abrechnung ist. Aber weiß das auch die Person, die vor wenigen Stunden einen Unfall hatte und sich nun informieren möchte?!
Ich empfehle Dir daher, verfasse Deine Texte immer in der emotionalen Sprache Deines Kunden. Teilweise kannst Du den Wortlaut 1:1 übernehmen (natürlich nicht kopieren).
Ein weiterer Vorteil ist, dass Du mehr über Deine Zielgruppe erfährst und auf neue Ideen für Deine Webseite kommst! Ich nutze dafür ein einfaches Excel-Dokument in das ich alle Fragen einfüge.
Natürlich ist die Recherche von relevanten Themen so sehr mühsam. Da wird es Dich freuen, dass es dafür kostenlose Tools im Internet gibt. Die kostenpflichtigen bieten natürlich deutlich mehr Funktionen, aber für das Erste reicht Dir da die Lösung z.B. von Ubersuggest (den Link dazu findest Du im weiteren Verlauf dieses Beitrags).
Google selbst bietet Dir aber auch seine Hilfe an. Das Zauberwort lautet hier “Google Suggest” und die “verwandten Suchbegriffe”. Gehe dafür einfach mal zu Google und trage dort die Wörter “Unfall was” ein (siehe die folgende Abbildung). Als Ergebnis schlägt Google Dir relevante Vorschläge vor, die Du in der Abbildung hier sehen kannst. It’s Magic”!
Du wirst sicherlich jetzt schon merken, dass es ja UNENDLICH viele Themen gibt. Ja, da hast Du Recht! Und ja, es wird viel Arbeit auf Dich zukommen. Aber die Belohnung sind Besucherzahlen auf Deiner Webseite, von denen Deine Konkurrenz nur träumen kann. Die Frage ist also nur, ob Du bereit dafür bist!
Du hast Fragen? Ich helfe Dir.
Du möchtest als Kfz-Gutachter online durchstarten? Dann melde Dich bei mir. Ehrlich, unverbindlich und jederzeit für Dich da.
Customer Journey – Die Reise Deines Kunden
Wenn Du den Marketing-Begriff „Customer Journey“ bei Wikipedia eingibst, dann erfährst Du dort, dass der Begriff übersetzt “einzelne Zyklen des Kunden bevor er sich entscheidet” bedeutet.
Übersetzt heißt das für Dich konkret, dass Du Dir über Deine Zielgruppe Gedanken machen solltest. Ich unterscheide hier die verschiedenen Zielgruppen.
- Geschädigte – die Ihre Rechte kennen (aber noch keinen Gutachter kennen)
- Geschädigte – die Ihre Rechte kennen (aber auf der Suche nach einen ANDEREN Gutachter sind)
- Geschädigte – die Dienstleistungen vergleichen (Kostenvoranschlag, Werkstatt, etc.)
- Geschädigte – die noch unwissend sind
Hilfreich kann es auch sein, dass Du Dir “Personas” Deiner Zielgruppe erstellst. Also eine fiktive Person mit individuellen Merkmalen (Alter, Geschlecht, Wissensstand, Beruf, usw.). Dies hilft Dir dabei, die Inhalte auf der Webseite möglichst spezifisch zu formulieren.
Beispiel gefällig?
- Beispiel: Ein Rückruf-Service während der Mittagspause, wäre für den Geschädigten sicher von Vorteil. Dies ist natürlich ein recht simples Beispiel, aber Du weißt was ich meine.
- Beispiel: “Sie hatten einen Unfall in Düsseldorf? Wir übernehmen für Sie die lästige Schadensabwicklung mit der gegnerischen Versicherung. 100% kostenfrei für Sie als Geschädigten!” Klingt doch besser als “Herzlich Willkommen auf der Internetseite vom Kfz-Sachverständigenbüro Mustermann”
In jeder dieser Phasen gibt es unterschiedliche Keywords, Such-Intentionen und einen anderen Wissensstand. Erstelle Dir auch hierfür eine Excel Tabelle in die Du alles fein säuberlich einträgst. Hast Du das erledigt, dann bist Du schon deutlich weiter, als 99% der Kfz Gutachter in Deutschland.
So eine Liste kann sehr sehr lang werden. Und nein, Du bist nie fertig. Eine berühmte Baumarktkette bewarb seine Produkte einmal mit “Es gibt immer etwas zu tun”. Und das gilt auch für Suchmaschinenoptimierung. Ständig kannst Du an den Rankings bei Google arbeiten, die Click-Through-Rate (CTR) optimieren oder an der Technik Deiner Webseite arbeiten.
Vor kurzem hatte ich ein Gespräch mit einem Kfz Gutachter zu der Thematik Online-Marketing. Dieser antwortete mir: “Ist ja alles richtig, aber wann soll ich das alles machen?”. Das ist natürlich berechtigt. Aber sollte es die Lösung sein, es nicht zu machen? Den Mitbewerbern den Markt zu überlassen? Den Geschädigten die gegnerische Versicherung zu überlassen? Du kannst es also selbst in die Hand nehmen oder es einem Experten überlassen. Wie Du es machst ist eigentlich egal, Hauptsache Du machst es. Vorausgesetzt, Du willst mehr Kunden!
Häufige SEO-Probleme von Kfz Gutachtern
Backlinkprofil
Kennst Du Dein Backlinkprofil? Sprich die Links von anderen Webseiten, die auf Deine verweisen? Früher galt es, einfach möglichst viele Links zu erhalten um so die “Relevanz” der eigenen Seite künstlich zu erhöhen. In der Praxis erlebe ich leider immer wieder, dass diese veraltete Sichtweise noch heute in den Köpfen der Leute rumgeistert.
Das Gegenteil ist der Fall! Viel hilft viel, gilt heute definitiv nicht mehr. Qualität vor Quantität ist das Motto. Versuche durch grandiose Inhalte Backlinks zu erhalten. Denn gute Inhalte verlinken andere Menschen von ganz allein.
Also: Bevor Du Dich an die Überarbeitung der Webseite machst, prüfe zuvor, ob Deine Webseite ggf. schlechte Backlinks hat. Erst die Nachbarschaft prüfen, dann das Haus bauen. Nicht umgekehrt!
Ladezeit
Niemand hat Lust auf langsame Webseiten. Daher präge Dir die Zahl drei genau ein. Denn die gängige empfohlene Dauer von 3 Sekunden Ladezeit solltest Du nicht überschreiten. Eine lange Ladezeit mag nicht nur der Nutzer, sondern auch Google definitiv nicht ! Schnell ladende Webseiten helfen Dir dabei, dass Deine Internetseite bessere Rankings erzielt.
Bestehende Rankings verbessern
Weißt Du eigentlich unter welchen Keyword Deine Webseite bei Google gelistet ist? Nein, na dann solltest Du das jetzt erstmal kurz prüfen. Trage dafür einfach Deine Webseite hier https://neilpatel.com/de/ubersuggest/ ein und lass Dich überraschen.
Unter dem Menüpunkt “organische Keywords” bekommst Du schnell eine Übersicht aller Keywords unter denen Du zu finden bist. Du rankst bereits unter den ersten 3 Positionen? Klasse, Glückwunsch! Du wirst aber eine Vielzahl an Keywords finden, die auf den hinteren Positionen zu finden sind. Schau Dir die Inhalte auf der Deiner Webseite an und optimiere die Inhalte.
Im Zuge der Optimierung solltest Du auch die interne Verlinkung nicht aus den Augen verlieren. Die interne Verlinkung signalisiert Google, welche Relevanz eine bestimmte URL hat. Mach es Google einfach und betone die Wichtigkeit zusätzlich, in dem Du Google zeigst, um was es auf einer Webseite genau geht.
Mache es Dir zur Routine und verlinke jede neue URL sobald Du diese veröffentlicht hast. Mit einer Site-Abfrage kannst Du Dir dabei Zeit sparen. Öffne dazu einfach Google und trage dort diese Zeile ein: „site:deinewebseite.de Keyword”. Als Ergebnis bekommst Du nun alle Deine URLS auf denen das zu verlinkende Keyword vorkommt. Viel Spaß!
Webseiten-Besucher analysieren
Was macht der Besucher auf Deiner Webseite?
Sind wir mal ehrlich. Wollen wir nicht alle wissen, was die Webseitenbesucher auf der eigenen Webseite so machen? Welche Seiten schauen sie sich an? Auf welchen Seiten springen sie ab? Wie bewegt sich eigentlich der Besucher auf meiner Webseite? Wäre es nicht fantastisch, wenn man diese Information hätte? Mit diesen Informationen kannst Du Deine Webseite stetig optimieren, da Du ja weißt was die Nutzer interessiert und was nicht.
Und wer kann uns hier weiterhelfen? Natürlich Google selbst! Es gibt natürlich noch genauere Möglichkeiten – dazu gleich mehr. Das Zauberwort lautet für Dich erstmal Google Analytics. Hier findest Du jede Menge Kennzahlen und Daten (falls Du Google Analytics nutzt!).
Unter dem Menüpunkt “Verhaltensfluss” findest Du nun eine schöne Übersicht, wie sich Deine Webseitenbesucher von URL zu URL bewegen. Nun weißt Du genau, wie sich die Webseitenbesucher auf Deiner Webseite bewegen.
Hast Du schon einmal von dem “F-Form-Muster” gehört? Nein? Das ist ok, 99,9% der Kfz-Gutachter sicher auch nicht. Kurz gesagt: Bei einem Test mit Hilfe von Eye-Tracking-Methoden wurden festgestellt, dass Nutzer eine vertikale und zwei horizontale Linien entlang schauen. Natürlich alles im Bruchteil weniger Sekunden.
Da Du nun weißt, wie Nutzer typischerweise Inhalte im Internet betrachten, kannst Du nun so wichtige Inhalt in Überschriften platzieren.
Wenn Du mehr über das Nutzerverhalten auf Deiner Webseiten erfahren willst, dann leg ich Dir das Tool “Hotjar” ans Herz. Dieses Tool gibt es mit eingeschränktem Funktionsumfang kostenfrei. Willst Du weitere Funktionen ausprobieren, musst Du Dich die kostenpflichtige Version anmelden.
Zusammenfassung
Du willst also mehr Anrufe von Unfallgeschädigten? Dann musst Du wie beschrieben zunächst Deine Webseite im Griff haben. Sorge mit sorgfältig erstellten Inhalten dafür, dass Deine potenziellen Kunden Dich im Internet überhaupt finden. Überzeuge die Webseitenbesucher und Google mit einer schnellen Webseite.
Doch auch wenn Deine Webseite zunehmend an Relevanz in Form von Rankings gewinnt, geht die Arbeit natürlich weiter. Mit Hilfe von Analysetools solltest Du versuchen, die Nutzer immer besser zu verstehen um Optimierungen an Deiner Webseite vorzunehmen. Es ist kein Sprint, eher ein Marathon. Also, leg los und rennen Deiner Konkurrenz davon. Viel Spaß!